MISSION

suMus soll zwei wichtige Probleme der Versorgung Muskelkranker lösen:

  • Mangelnde Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf objektiv zu messen.

  • Schwieriger Zugang zu individueller, richtig dosierter Krankengymnastik.


Kontinuierliche Messung der Muskelfunktion

Es gibt mehrere hundert verschiedener Muskelkrankheiten, davon verlaufen knapp 50 sehr schwer. Betroffene können bereits als junge Menschen nicht mehr laufen und benötigen Unterstützung bei den Tätigkeiten des täglichen Lebens, oft auch beim Atmen. Eine Heilung erschien bisher ausgeschlossen.

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Nun haben aber die Fortschritte der Molekularbiologie, insbesondere die CRISPR/Cas9 Technologien („Genschere“), neue Perspektiven geschaffen. Die spinale Muskelatrophie wird derzeit gerade zu einer „behandelbaren Krankheit“. Therapien für weitere Muskelkrankheiten werden folgen. Therapie-Erfolge müssen objektiv gemessen werden. Ansonsten verweigern die Behörden die Zulassung neu entwickelter Medikamente und die Krankenkassen die Kostenübernahme. So wie eine einmalige Blutdruckmessung in der Aufregung eines Arztbesuches das Blutdruckprofil im täglichen Leben nicht wiederspiegelt, ist auch die jährliche „Kraftprüfung“ beim Muskelspezialisten unzureichend zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs. Die Messung der Gehstrecke ist ebenso nur von begrenzter Aussagekraft, insbesondere wenn Tätigkeiten wie Körperpflege, Essen und Trinken in die Scores nicht mit einbezogen werden.

Mit suMus werden alltagsrelevante, komplexe Tätigkeiten in einen Algorithmus mit einberechnet, in dem eine Sensor-basierte Plattform eine standardisierte, kontinuierliche Analyse der Muskelfunktion ermöglicht.

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Individuelle Physiotherapie für Betroffene

Qualifizierte Physiotherapie unterstützt Betroffene Ihre Muskelkraft richtig und schonend einzusetzen. suMus ergänzt das Angebot in Kooperation mit den Therapiefachkräften und bietet zusätzliche, individuell abgestimmte Übungen an.

Über digitale Vernetzung ermöglicht suMus ein laufendes Feedback zwischen PatientInnen und TherapeutInnen und somit eine kontinuierliche Verbesserung der wöchentlichen Übungspläne.

 
 
 

VISION

Unser Ziel ist es, eine digitale Plattform zu schaffen, die in der Lage ist, eine genaue, kontinuierliche Messung der Muskelkraft zu ermöglichen und die Betroffenen gleichzeitig bei ihrem Training zu unterstützen. Dafür fokussieren wir uns zunächst auf die Armfunktion.


Messung der Armmobilität

Die Beeinträchtigung oder der Verlust der Armmotorik stellt den größten anhaltenden Verlust der persönlichen Autonomie dar und verändert die Lebensqualität der Betroffenen grundlegend. Daher ist eine sorgfältige und konstante Überwachung der verbleibenden motorischen Arm- und Handfähigkeiten mit hochspezifischen Ansätzen für jeden Einzelnen unerlässlich.

Die Entwicklung des ersten Prototypen ist in drei Stufen vorgesehen:

Für unsere Orientierungsphase wurde eine Videoplattform mit unterschiedlichen Übungen für die oberen und unteren Extremitäten sowie die Rumpf- und Atemmuskulatur entwickelt. Das Therapiepersonal (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) kann damit maßgeschneiderte Übungspläne für ihre PatientInnen erstellen. Zurzeit arbeiten wir gerade an der suMus App für die Smart Watch, welche diese Übungspläne enthält und gleichzeitig die Armbewegungen misst. Die suMus App wird voraussichtlich im August 2021 im App Store erhältlich sein.

Nach den ersten Erfahrungen und Rückmeldungen in der Orientierungsphase ist danach für 2022 eine großangelegte Validierungsstudie mit muskelkranken PatientInnen geplant.

 
 
 

Zukünftige Projekte

Künftig möchte suMus sein Konzept um zusätzliche Technologien erweitern, z.B. Sensor-Hemden oder Sensor-Bänder zur Abdeckung zusätzlicher Körperteile (wie Rücken, Bauch oder Beine). suMus wird somit alltagsrelevante Daten über die Muskelkraft generieren. Diese Informationen sind hilfreich für Betroffene, Therapeiefachkräfte und ÄrztInnen, die neue Medikamente zum Einsatz bringen. Durch suMus werden Änderungen der motorischen Aktivität früher und eindeutiger erkennbar sein, als standardisierte Messungen es bisher vermochten. Klinische Studien werden dadurch beschleunigt und verbessert.